Schmerzhafte Erfahrungen in meinen Beziehungen stürzten mich oft in ein tiefes Loch und lösten innerliche Dramen in mir aus. Besonders einschneidend für mich war vor einigen Jahren das Ende meiner toxischen Beziehung. In dieser Zeit habe ich gedacht, dass ich am gebrochenen Herzen sterbe. Der Schmerz fühlte sich einfach unhaltbar an.
Heute weiß ich, dass ich emotional von meinem damaligen Mann, mit narzisstischen Zügen, abhängig war. Noch heute kann ich nachspüren, wie ich mich damals gefühlt habe. Ich hatte das Gefühl ins Bodenlose zu fallen, war völlig verzweifelt, hilflos, überfordert, mit all den Ängsten, die in mir waren, und diesem unvorstellbaren Verlustschmerz in mir. Es fühlte sich wirklich so an, als würde ich diese Zeit nicht überleben.
Mein inneres Kind
Da war es, mein inneres Kind. Voller Angst, tief verzweifelt, traurig und hilflos zeigte es sich mir. Dieses innere Kind, das ich jahrelang, mehr oder weniger erfolgreich, weggedrückt hatte, gab mir diesmal keine Chance wegzugucken. Mir wurde klar, diesmal brauche ich Hilfe, diesmal schaffe ich es nicht einfach weiter zu funktionieren und mich anzupassen. Diesmal war der Schmerz zu überwältigend. Dieses Gefühl ließ sich nicht wegdrücken. Ich beschloss, mir Hilfe zu holen und wurde das erste Mal mit dem „Inneren Kind“ konfrontiert.
Mein Therapeut sagte damals zu mir: „Stellen sie sich mal vor, sie hätten ein Kind, das weinend, traurig, ängstlich und verzweifelt, mit angstverzerrtem Gesicht und gesenktem Kopf in der Ecke sitzt. Was würden sie tun?“
Ich antwortete: „Ich würde mich zu meinem Kind setzen, es in den Arm nehmen und einfach da sein.“
Der Therapeut antwortete: „Und genau dasselbe sollten sie mit ihrem inneren Kind tun!“
Dieses verängstigte Kind, was mit einer schwerst-depressiven Mutter mit narzisstischen Zügen aufgewachsen ist und viel Ablehnung erfahren hat, saß noch immer in mir. Es sehnte danach, von mir, der erwachsenen Frau, gesehen zu werden.
Auf dem Nachhauseweg ging mir das Gespräch mit meinem Therapeuten nicht mehr aus dem Kopf. Ich war tief berührt. Das erste Mal verstand ich, worum es bei mir ging. Ich war immer noch das verängstigte Kind, das erstarrt in seinem Zimmer saß und darauf wartete, erlöst zu werden. Die Erkenntnis, dass ich mich mit Mitte 30 immer noch wie ein Kind fühlte, erschütterte mich.
Puh, das musste ich erstmal verdauen.
Mein Herzensthema
Seitdem ließ mich dieses Thema nie wieder los. Ich kaufte mir Bücher und verstand immer mehr, was in mir los war. Einige Jahre später machte sich wieder eine laute Stimme in mir bemerkbar, die mir sagt, dass es so nicht weitergehen kann.
Diesmal hatte ich sicherlich ein anderes Bewusstsein, ich wusste, was mich triggert und welche Glaubenssätze in mir schlummern und trotzdem wiederholten sich bestimmte Themen in meiner Beziehung immer wieder und ich fiel in tiefe Löcher und innerliche Dramen.
Was mache ich denn jetzt mit diesen bedrohlichen Gefühlen, die sich unhaltbar anfühlen? Ich möchte doch etwas in mir verändern und nicht ständig immer wieder dasselbe erleben und fühlen? Mir wurde klar, ich brauche Unterstützung. Ich brauche jemanden, der mir zeigt, wie ich mit all dem, was in mir ist, umgehen kann. Praktisch, eine Bedienungsanleitung für mein Seelenleben!
Ich beschloss mir, einen Coach zu nehmen, einen Experten für „Innere Kind-Arbeit“. Eine bessere Entscheidung hätte ich nicht treffen können. Ich lernte mich mir zuzuwenden, in die Verbindung mit meinem inneren Kind zu gehen und all die Gefühle und Verletzungen, die in mir waren, wahrzunehmen und zu halten. Mein Nervensystem durch einfache Tools zu regulieren und noch so viel mehr. Aufgrund dieser Erfahrung ist in mir der Wunsch gewachsen, Menschen auf ihrem ganz eigenen Weg zu begleiten und ich entschloss mich, eine Ausbildung bei meinem Coach zu machen.
Die „Innere Kind Arbeit“ liegt mir sehr am Herzen. Ich spüre jeden Tag, wie sehr sie mir in einem Leben hilft, denn natürlich gibt es immer noch Themen, die sich in mir zeigen und etwas in mir auslösen. Nur weiß ich jetzt, was ich tun kann, um mich zu beruhigen und das gibt mir eine enorme Sicherheit. Ich habe das Gefühl, selbstwirksam etwas in meinem Leben verändern zu können und das ist ein unglaublich kraftvolles Gefühl.